ätherische Öle richtig dosieren – Verdünnungsformel
In der Aromatherapie und speziell in der Aromapflege haben sich drei Methoden herausgebildet, die ätherischen Öle anzuwenden:
- die englische Schule steht für die verdünnte Anwendung. Eine große Menge fetter pflanzlicher Öle (Olivenöl, Mandelöl, Jojoba-Öl etc.) wird mit einer geringen Menge ätherischen Öls vermischt. Mit dieser Mischung wird der Körper oder das zu behandelnde Areal einmassiert. Auf diese Weise soll ein tiefer Entspannungszustand erreicht und emotionaler Stress abgebaut werden.
- die französische Schule sieht die reine, unverdünnte topische Anwendung von ätherischen Ölen auf der unverletzten Haut vor. Dabei werden ausschließlich naturreine, therapeutisch hochwertige ätherische Öle verwendet. Auch die innere Anwendung ätherischer Öle geht auf französische Heilpraktiker zurück. Üblicherweise werden einige Tropfen ätherischen Öls mit Agavennektar, Honig oder einer kleinen Menge fetten Pflanzenöls vermischt oder auf ein Stückchen Brot gegeben.
- die deutsche Schule konzentriert sich auf die Inhalation der ätherischen Öle – die wahre Aromatherapie. Der Duft ätherischer Öle hat wissenschaftlichen Untersuchungen zu Folge eine extrem starke Wirkung auf unser limbisches System. In diesem Areal unseres Mittelhirns werden Areale wie der Hypothalamus und die Amygdala angesprochen. Düfte sind mit unseren Emotionen eng verknüpft und sie haben direkten Einfluss auf unseren Hormonhaushalt.
Jeder einzelne Aspekt der Anwendung zeigt, wie vielseitig und kraftvoll ätherische Öle ihre Wirkungen entfalten können. Am Beispiel eines ganz normalen – üblicherweise tödlich verlaufenden Männerschnupfens – lässt sich der Einsatz aller drei Methoden gut beschreiben. Einfach auf “Männerschnupfen” klicken!
Die Konzentration eines ätherischen Öls in einer Pflanze selbst liegt bei etwa 3 % (+/- je nach Pflanzenart und Wachstumsbedingungen). Angenommen, Sie hätten 100 ml Flüssigkeit aus 200 kg Basilikumpflanzen gepresst, dann könnten Sie daraus 3 ml ätherisches Basilikumöl gewinnen.
1 ml Öl entspricht etwa 20 gtt/Tr (Tropfen) = 0,9 g – je nach molekularer Dichte des verwendeten Öls)
- 20 Tropfen in 100 ml Trägeröl (fettes Pflanzenöl) = 1%ige Lösung
- 10 Tropfen in 50 ml Trägeröl (fettes Pflanzenöl) = 1%ige Lösung
- 2 Tropfen in 10 ml Trägeröl (fettes Pflanzenöl) = 1%ige Lösung
10 Tropfen eines fetten Pflanzenöles mit 1 Tropfen ätherischem Öl ergibt eine 10%ige Ölmischung
20 Tropfen eines fetten Pflanzenöles mit 1 Tropfen ätherischem Öl ergibt eine 5%ige Ölmischung
Unsere Löffel als Maßeinheiten
- 1 Eßlöffel als Maß entspricht ca. 12 bis 15 ml Flüssigkeit (gestrichen voll = 15 ml)
- 1 Teelöffel als Maß entspricht ca. 3 bis 5 ml Flüssigkeit (gestrichen voll = 5 ml)
Beispiel 1: Erkältungsöl für Säuglinge und Kleinkinder
Ein Eßlöffel Mandelöl oder Jojobaöl (nicht gestrichen voll) vermischt mit 4 Tropfen Eukalyptus radiata oder 4 Tropfen Niaouli, 3 Tropfen Zitrone, 2 Tropfen Zeder und 1 Tropfen Pfefferminz ergibt eine 3 bis 4 prozentige Ölmischung, die bei Säuglingen, und Kleinkindern mit Bronchitis wunderbar auf Brust und Rücken einmasiert werden kann. Begleitenden Reizhusten können Sie durch das Vernebeln von 3 bis 4 Tropfen Zitronengras- oder Elemieöl lindern.
Beispiel 2: Baby Bauchweh Öl
Säuglinge leiden oft an Magen-Darm-Beschwerden bis hin zu den 3-Monats-Koliken. Die folgende Ölmischung können Sie auch vorbeugend verwenden. Ein Eßlöffel Jojobaöl – nicht gestrichen voll – vermischen Sie mit 1 Tropfen Fenchelöl, 1 Tropfen Salbeiöl, 1 Tropfen Zitrone und 1 Tropfen Teebaumöl (Melaleuca alternifolia). Sie erzielen so eine 1 bis 1,5 prozentige Ölmischung. Mit dieser Mischung erreichen Sie auch bei Kleinkindern, die Durchfall und Erbrechen aus der Kindereinrichtung “mitbringen” schnell dauerhafte Linderung und Besserung. Sie kombinieren hier Öle, die die Verdauung anregen und Blähungen unterbinden können mit Ölen, die antibiotisch auf schädliche Darmbakterien wirken können.
Achten Sie bitte darauf, dass Sie ausschließlich ätherische Öle in bestmöglicher Qualität verwenden.